Im Wald

Die Sonne schien durch das Blätterdach und die Lichtpunkte tanzten auf dem Moosigem Boden.
Loona hatte garnicht gemerkt wohin sie ihre Füße getragen hatten, so tief war sie in Gedanken versunken gewesen.
Jetzt stand sie zwischen Bäumen und genau vor ihrer Nase der dicke Stamm einer alten Eiche.
Sie lauschte den Vögeln und ab und zu huschte ein Eichhörnchen durch die Wippfel der Hohen Baume.
In Bombalurian hatten die Bäume ihr zugeflüstert, wenn sie im Wald gewesen war, doch hier waren die Seelen der Bäume schwach und kaum zu hören.
Seltsames gefühl, die Bäume leben, aber sie reden nicht
ein Schauder überlief ihren Rücken.
Und doch ... diese Eiche hatte etwas von den alten weisen Bäumen aus >Armos Jeta Warden<
... ein Versuch war es wert, sie wollte die Stimme des Waldes hören ...

Sie setzte sich an den Stamm der Eiche in den Schneidersitz und legte ihre Hände auf den feuchten Boden. Schon fühlte sie die vertraute wärme und hörte das leichte flüstern des Windes in den Blättern. Sie war erwacht ...
Sie war sehr alt und ihre Wurzeln reichten tief ins Erdreich hinein. Schon lange hatte sie keinen besuch mehr bekommen ...
Loona schloss die Augen und ließ sich Fallen, in die unendliche tiefe ihrer Vergangenheit. Tausende von Jahren zogen an ihr vorbei.

Von allen MagischenWeisheiten die ihr ihr Lehrmeister beigebracht hatte, war das lauschen der Bäume das schönste gewesen ... vill nicht das nützlichste aber mit abstand das schönste - wenn auch das schwierigste. Sie erzählten einem alles wenn man gewillt war ihnen nur zuzuhören und sich darauf einzulassen. Bei der Erinnerung an ihren Meister öffnete Loona so unvermittelt die Augen, das sie selbst mit Offenen Augen noch Bilder des Baumes in sich aufflackern sah.

Aristo ... Vitus ... sie schloss wieder die Augen, zog ihre Beine vor die Brust und umschlang sie mit ihren Armen Ich vermisse euch ...

die vielen Farne strichen sanft über ihre freien Arme und sie lächelte.

Ich werde euch bald wiedersehen! Und dann werde ich stärker sein ...

Wie aus dem Nichts tauchte ein kleines Mädchen von etwa zehn Jahren auf. Ohne jegliche Scheu ging sie auf Loona zu und sagte mit glockenheller Stimme. "Hallo, Loona. Ich hab von dir geträumt."

Loona schreckte hoch

was zum ... wo kommt sie her?!

"Ah...", war alles was sie hervorbrachte.

Die Eiche kranzte Lachte sie?! dachte Loona leicht beleidigt

sie richtete sich auf und streckte die Hand nach hinten aus um sie an dem Baum - der sie auslachte - abzustützen

Sehr nett, ich besuche sie und sie lacht sich kaputt!

"... und wie heißt du?", sagte Loona jetzt einigermaßen wieder gefasst.

"Ich bin Sorrow.", sagte Sorrow. "Und du bist Loona und kannst mit Bäumen reden." Sie lachte und setzte sich auf Loonas Schoß. "Was sagt der Baum?"

überrascht von so viel offenheit lehnte Loona sich an den Baum - der sich nun wieder beruhigte und wieder anfing vor sich hinzu dösen.

"Du interessierst dich dafür, was die Bäume erzählen?", fragte Loona erstaund.

noch nie hatte sie jemanden getroffen den dies interessierte - selbst ihre besten Freunde hatte es nie gekümmert, wenn Loona von den Eichen und Weiden erzählte die am Seeufer standen.

"Mit mir reden sie ja nicht.", sagte Sorrow enttäuscht. "Nicht mal in Träumen."

"Na ja ... die Bäume reden nicht so wie du und ich - sie ... zeigen vielmehr Bilder oder senden Gefühle. Mein Meister ... hat mir nie richtig erklärt wie die Seele eines Baumes aufgebaut ist - er meinte das wäre nicht wichtig, zu wissen - sondern zu fühlen ... Doch die meisten Seelen der Bäume hier sind schwach. Das ... ist jetzt warscheinlich etwas viel ... "

Loona ... warum verwirrst du die Kleine denn so - du weißt doch noch wie es dir ging als Aristo es versucht hat dir zu erklären - Du hats Stunden vor Bäumen verbracht und sie angefleht dir etwas zu erzählen - aber irrgendwie hat sie sowas vertrautes

Loona säufzte und rieb sich die Stirn. "Man muss mit dem Herzen lauschen ... "

"Mit dem Herzen.", wiederholte Sorrow nachdenklich. "Ich glaube, das kann ich nicht. Mein Herz ist da oben bei dem Vogel.", sie zeigte auf einen Spatz über ihnen.

Bei diesen Worten musste Loona lächeln.
Sie sah zu dem Spatz auf auf den Sorrow deutete.

"Dein Herz ist bei diesem Spatz dort?", fragte sie interessiert. "Wie meinst du das?"

"Ich weiß auch nicht.", sagte Sorrow. "Wo kommst du her?"

schade das sie es nicht näher beschreiben kann - ich hätte nur zugern gewusst ...
sie unterbarch sich in ihren Gedankengängen

"Ich komme aus Phyllida ... du wirst bestimmt noch nicht davon gehört haben ^^' ..." antwortet Loona.

natürlich nicht ... keiner der nicht aus Bombalurian stammt würde seinem Kind von einem solchen Land erzählen dachte Loona traurig

"Nein.", sagte Sorrow. "Aber viel wichtiger ist meistens, wo du hingehst. Wo gehst du hin?"

Loona blickte Sorrow erstaund an

"wie meinst du das?", fragte sie verwirrt

"Ich komme aus einem Schloss.", erklärte Sorrow. "Aber das ist jetzt nicht mehr wichtig, weil ich sowieso nicht mehr zurückkehren kann. Also bin ich zu dir gekommen. Und jetzt bleibe ich bei dir. Also, wo gehst du hin?", wiederholte sie.

das ist eine gute Frage ...
Loona überlegte kurz dann:

"Das kann ich jetzt noch nicht sagen ... da wo ich her komme denkt man meistens nicht weiter als an morgen - weil man nie weiß was passieren wird ...Ich weiß das man viel weiter in die Zukunft schauen müssste, aber das ... hat mir niemand ... beigebracht. Jetzt ist erstmal wichtig das ich meinen größten Wunsch erfülle und dann zurückkehren kann ... " ohne mich schämen zumüssen

sie dachte an Aristo - und besonders an Vitus - nein! Sie konnten erst richtig zusammen sein, wenn sie so stark geworden war wie er ...

"Was ist dein größter Wunsch?", fragte Sorrow neugierig.

"Ich möchte so stark werden wie mein bester Freund Vitus - und gemeinsam werden wir ... " sie stockte

... ich darf es ihr nicht erzählen! Ich habe es Aristo hoch und heilig versprochen .... aber sie ist so nett ...

sie lächelte Sorrow an "... und was ist dein größter Wunsch? Warum bist du hier? ... Magst du mir was von diesem Schloss erzählen?"

Sorrows Blick wurde traurig. Mit monotoner Stimme sagte sie. "Das Schloss ist jetzt kaputt. Und die Menschen...", sie konnte nicht weiter sprechen, sondern kuschelte sich enger an Loona. "Es ist alles meine Schuld.", flüsterte sie.

oh je! das habe ich nicht gewollt!

Loona legte die Arme sanft um Sorrow und drückte sie an sich.

"Ist ja gut.", flüsterte sie.
nach einigen Minuten sagte sie langsam "... sag mal, hast du jemals einen Drachen gesehen?"

"Nein.", sagte Sorrow. "Stimmt es, dass sie fliegen können?" Sie versuchte alle Gedanken an die Menschen, die sie verloren hatte zu verdrängen.

"Ja ...das können sie ... und das sehr gut", Loona säufzte.

Die Erinnerung muss sehr schwer für die Kleine sein ...

"Hast du schon einen gesehen?", fragte Sorrow.

bei diesen Worten musste sie lächeln

gesehen !!!

"Ja, das habe ich!", sagte sie und ihr Blick wurde starr und abwesend.

"Wo bist du gerade?, fragte Sorrow.