Floras Büro

Auch Flora lächelte und sagte dann:" Du hast Recht. Es ist wirklich nicht schlecht, aber es ist manchmal auch sehr anstrengend. Die Lust im Wasser zu schwimmen, zu gleiten und seine Seele baumeln zu lassen, zwischen den Fluten und Wellen des Meeres dahinzuschwimmen, mit den Tieren, wie zum Beispiel Delphinen zu spielen, Haie zu bewundern; diese Lust ist an manchen Zeitpunkt unerträglich." Die Worte waren mit so viel Liebe und Leidenschaft ausgesprochen dass man nur so an Floras Lippen hang.

"Hmm...sicher nicht einfach. Wieso gehst du denn dann nicht einfach schwimmen?".
Er sah Flora forschend an.
"Ich kann das sicher nicht so sehen wie du, weil ich nur zur Hälfte ein Amusan bin, aber ich wünschte auch manchmal einfach alles liegen und stehen zu lassen".

"Ehrlich gesagt weiß ich es auch nicht. Ich bin mir nicht sicher ob man in den See hinein kann. Wenn man nur zur Hälfte ein Amusan ist dann ist dieses Gefühl nicht so stark, du hast Recht. Das habe ich auch auf meiner großen Reise von den Alten Weisen Männern gehört." Sie lächelte erneut fröhlich und locker.

"Ist es unhöflich, wenn ich dich nach deiner Reise frage?", fragte Squil und musste dann kurz über sich selbst lachen.
Was war das denn für eine frage? xD

"Keineswegs." Sie lachte melodisch und fing an ein wenig davon zu erzählen:" Ich warne dich nur. Sie hat auch etwas trauriges an sich. Eigentlich ist diese Reise mit meiner Lebensgeschichte verbunden. Meine Kindheit war wunderschön. Ich glaube niemand hatte so eine schöne wie ich. Doch ich wollte schon damals immer einmal die ganze Welt sehen. Als ich dann aufbrechen wollte mit 15 traf ich einen Mann. Er war der wunderbarste Mensch auf Erden. In unserem Dorf gründeden alle Mädchen oder auch Frauen, wie auch immer man sie nennen will, mit diesem Alter eine Familie. Natürlich heirateten wir beide und ich war die glücklichste Frau auf Erden." Ihr ganzes Gesicht strahlte solche Wärme aus, als sie von ihrem Ehemann sprach. "Ich wurde schwanger und ich und mein Mann waren überglücklich. Doch leider musste mein Mann in den Krieg und fiel." Über ihr Gesicht huschte ein Gesichtsausdruck, der todunglücklich war. Schnell erzählte sie weiter:" Unser Dorf wurde bedroht und ich hatte Angst dem Kind in meinem Leibe würde etwas zustoßen. Also rannte ich weg. Ich wusste nicht wohin und war kurz vorm Durchdrehen, doch dann fand mich eine Fee im Wald und brachte mich nach Avalon. Dort brachte ich mein Kind zur Welt. Viele Frauen, die in einer aussichtslosen Lage sind werden von Feen dorthingeführt und bringen dort ihr Kind zur Welt. Ich gebar ein Mädchen, doch ich musste fliehen. Es kam nämlich heraus, dass der Kriegsführer, der meinen Mann umbrachte und mein Dorf angriff es auf mich abgesehen hatte, besser gesagt auf meine Fähigkeit. Ich musste das Kind zurücklassen. Mein Herz war zerissen. Meine ganze Famile wurde mir genommen. Ich reiste zwei Jahre lang umher in der ganzen Welt, auch die Welt der Menschen besichtigte ich. Eigentlich war ich auf der Suche nach diesem Kriegsführer. Ich wollte ihn umbringen. Während meiner langen Reise erfuhr ich viel über die Welt, die Menschen, die Wesensarten und die Fähigkeiten. Ich erfuhr mehr über mich selbst und fand sogesagt zu mir. Dann fand ich diesen Kriegsführer endlich. Ich griff das erste und letzte Mal zu einer Waffe und tötete ihn. Den genauen Hergang, wie ich seine Wachen austrickste möchte ich dir jetzt nicht erzählen. Er war Schuld dass meine kleine neu gegründete Famile zerbrach. Ich habe Rache ausgeübt. Es war nicht richtig, aber auch ich bin nur ein Mensch. Jetzt bin ich immer noch auf der Suche meiner Tochter. Ich will sie unbedingt finden." Ihre Stimme war während dem Erzählen sehr traurig geworden. Sie unterdrückte ihre Tränen und sah Squil durchdringend an.

Squil hatte wie gebannt an Floras Lippen gehangen und wurde nun unsanft in die Wirklichkeit zurückgerissen.
"Das tut mir Leid. Ich hoffe sehr für dich, dass du deine Tochter eines Tages findest!", sagte er aufrichtig und sah die Lehrerin an.
"Kann ich dir denn bei der Suche...irgendwie helfen?".

Flora antwortete freundlich:"Ich weiß nicht, aber ich glaube nicht. Ich weiß doch selber nicht wo ich suchen soll. Außerdem ist meine Tochter jetzt schon 15. Es ist nämlich so dass mein Ehemann auch nach einem Lebensjahr schon ein Jugendlicher war. Dann, nachdem er .ca. 22 ausgesehen hat, hat er aufgehört zu altern. Das hat er auch meiner Tochter vererbt. Es besteht eine kleine Hoffnung, dass sie hierher kommt. Ich glaube nämlich dass auch sie eine besondere Fähigkeit hat. Schon damals in meinem Bauch zapfte sie mir sehr viel Energie ab. Normalerweise würden die Feen sie glaub ich hierher schicken wenn sie bemerken welche Fähigkeit in ihr schlummert." Hoffnungsvoll blickte sie zu Squil.

Squil lächelte Flora aufmunternd an.
"Keine Sorge. ich bin sicher, du findest sie irgendwann. Hab Geduld, sie sucht sicher auch nach dir".
Er war immer noch so von ihrer Gescichte gefesselt, dass es ihm schwer fiel in der Realität zu bleiben.

Flora lächelte Squil freundlich an:" Ich glaube ich sollte ein wenig an die frische Luft. Du kannst mitkommen musst aber nicht. Ich muss nur ein wenig nachdenken über dies und das." Nachdem sie ihre Geschichte erzählt hatte ging es ihr nicht unbedingt gut und sie wollte raus aus den bedrängenden Räumen. Sie wollte einfach nachdenken.

"Wenn du allein gehen willst, kannst du das ruhig. kann verstehen, wenn du nachdenken willst. musst mich nicht miziehen", sagte Squil gelassen und stand auf.
sie kann ruhig allein gehen xD is ja nicht so als wäre sie gezwungen mich mitzunehmen^^

Flora sah ihm freundlich in die Augen. " Na, dann wünsche ich dir noch viel Spaß, was immer du jetzt auch tun wirst. Und ach ja, Teya ist glaube ich am Reitplatz." Dieses Kommentar konnte sie sich einfach nicht verbeißen. Dann verabschiedete sie sich und verließ das Schulgebäude in Richtung Wald.
-> Wald

Squil musste grinsen.
"Praktisch diese Gabe", murmelte er und verließ mit schnellen Schritten das Büro.
->Reitplatz

Flora kam mit einer ein wenig heiseren Stimme in ihr Büro und kochte sich einen Tee. Rasch trank sie ihn aus und setzte sich auf ihren Schreibtisch. Zuerst stützte sie ihren Kopf in ihre Hände und überlegte über das Vorgefallene. Nach einiger Zeit wendete sie sich ihrer Arbeit zu und fing an zu schreiben. Auf ihren Blättern verfasst sie den Unterrichtsstoff den sie für Zeichnen und Musik machen wollte, zumindest in den ersten Stunden. Lange kritzelte sie herum bis sie mit sich selbst zufrieden war.

Nach langem Schreiben musste sie wieder an die frische Luft und ging ohne lange zu überlegen Richtung Wald.

-> Der Wald

Als Flora und April in den gemütlichen Raum eintraten bat ihr Flora einen gemütlichen Sessel an und setzte sich selbst auf ein Sofa, dass in ihrem Zimmer stand. Es war sehr bequem und sie holte noch zwei Wassergläser damit April ihren Durst stillen konnte. Lange Zeit sah sie sie einfach nur an und sagte nichts.

April nahm in dem gemütlichen Sessel Platz und bedankte sich für das Wasser.
Sie musterte Flora forschend und fragte sich dauernd, was sie wohl in ihre sah, bzw wen sie in ihr sah.
"Ähm...was hast du denn jetzt vor? Wegen...".

"Wegen was? Ich möchte etwas herausfinden über deine Zukunft. Vielleicht ist das für mich mehr aufschlussreich." Sie blickte sie fragend an ob sie durfte.

"Ähm...du kannst es ja mal versuchen", sagte April und biss sich auf die Lippe.
Ohne es zu merken legte sie einen seehr dünnen Schutzwall um ihren Geist.

Flora spürte den dünnen Schutzwall und sah wieder keine Gesichter. Sie öffnete die Augen und sah April ruhig an. Mit sanfter Stimme sagte sie:" Du musst dich entspannen und locker lassen. Dein Schutzwall hindert mich etwas zu sehen."

"Ein Schutzwall?? Tut mir Leid, mir war nicht bewusst, dass ich einen aufgebaut habe;" sagte April verwirrt und versuchte sich zu entspannen. Letzendlich schaffte sie das auch und schloss die Augen.
"Okay noch ein Versuch":

"Bleib einfach ganz ruhig und denk an etwas schönes." Flora begann sich zu konzentrieren und schloss die Augen. Zuerst war sie in einer großen Nebelwolke, doch das Bild wurde klarer. Auf einmal war nicht wie erwartet April zu sehen sondern eine Fee. Verwundert sah Flora sie an und plötzlich begann diese Fee auch noch zu sprechen. Flora erkannte sie wieder. Es war die, der sie ihr Kind anvertraute. Ihre Fähigkeit war es gewesen über die Zukunft sich mit anderen zu unterhalten. Erst jetzt fiel ihr es wieder ein. Die Fee stand vor ihr und lächelte:" Du hast dein Ziel erreicht, beende deine Suche und du wirst dein Glück finden." Dann verschwand die Fee und Flora war wieder in der Gegenwart und öffnete die Augen. Erschrocken sah sie in Aprils Gesicht und eine Träne rann über ihre heiße Wange, aber nicht außer Trauer sondern außer Freude. Sie sah April so sanft und zärtlich an.

April sah Flora mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ähm was ist denn?".

Flora war wie gelähmt zu sprechen sosehr war sie berührt. Jetzt wurde ihr auf einmal alles klar, die Augen, das Gesicht, die Mimik, die Gestik alles an ihr kam ihr so bekannt so vertraut vor. "Du...du..." Sie brachte es einfach nicht heraus, aber sie lächelte während sie weinte.

April war total verwirrt, als Flora plötzlich zu weinen begann udn fichtelte herum um nach einem Tuch zu suchen.
In einer zierlichen kleinen Holzbox neben ihr auf einem Tischchen fand sie sogar eines und reichte es schnell Flora.
"W-was...ist denn los?".

Dankend nahm Flora das Taschentuch in die Hand wischte sich die Augen ab und nahm dann Aprils zarte Hand in ihre. Ein paar Mal atmete sie tief durch und sie war sich nicht sicher wie April die Nachricht aufnehmen würde, deswegen dauerte es noch länger bis sie endlich fort fuhr:" April, du bist meine Tochter." Sie lächelte ihr wunderschönstes Lächeln voller Wärme, Zärtlichkeit, Vertrauen und Liebe.