Wohnblock 5

Vivalie betrat das Haus und sah sich um. Der Raum war spärlich eingerichtet, eine Komode stand neben der Tür. Vivalie ging auf einen Bett zu und legte ihren Stoffbeutel darauf ab. Sie setzte sich hin und begann ihre wenigen Sachen auszupacken. Als sie in ihren Beutel griff, kamen ein ledernes Tagebuch, ein Bild (das sie sofot auf ihren Nachttisch stellte) und einige Klamotten zum Wechseln hervor. Sie winkelte die Beine an, umschlang sie mit den Armen und lehnte den Kopf gegen die Wand.

Vivalie verließ das Haus um sich die Kampfplätze anzusehen. Ihr Schwert nahm sie vorsichtshalber mit.

Vivalie kam wieder in ihren Block und ließ sich aufs Bett fallen.

Verunsichert betrat die Elfe den Wohnblock fünf. "Hallo?" fragte sie.
Hoffentlich finde ich jemanden, der mir helfen kann...

Vivalie sah auf.
"Oh. Hallo." sagte sie kurz.

Erleichtert sah Story auf. Endlich! Sie hatte jemanden gefunden.
"Kannst du mir helfen?" fragte sie leise und verzweifelt.

"Kommt drauf an, wobei." murmelte Vivalie. sie wusste nicht, was sie von dem Mädchen halten sollte. Überrascht bemerkte sie, das sie es geschafft hatte, zwei Sätze zu sagen und ihren Gesprächspartner nicht gegen sich aufzubringen.

"Ich..." sie zögerte und versuchte es in Wort zu fassen. Sie wusste nicht wie und versuchte es mit einem leichteren Thema. "Ist das hier die Schule, die Wesen hilft ihre fähigkeiten zu beherrschen?"

Vivalie lächelte bitter.
"Ich denke schon. Sonst wären wir hier alle falsch."

Story war erleichtert. "Zum Glück." murmelte sie.
Dann zuckte sie zusammen. Nein... sie spürte Vivalies negative Gefühle und merkte wie ihr Glück zu ihr überglitt und sie selber dafür ihre kälte empfing. Noch würde es kaum merkbar sein, aber wenn sie weiter so kalt war....
Etwas hektischer fragte sie. "Wer lehrt mich meine Fähigkeit zu kontrollieren?"

"Es gibt verschiedene Lehrer hier. Ich habe noch nicht alle kennengelernt." Vivalie spürte überrascht, das das Mädchen sie nicht nervte. Was für ein Wunder... dachte sie spöttisch. Jemand hält es in meiner Umgebung aus. Sie beobachtete Story neugierig.

"Und zu wem kann ich gehen. Ich brauche Hilfe!" sagte sie eindringlich.

Langsam wurde es Viv zu wild.
"Mann, dann geh doch zur Schulleiterin! Die kann sicher helfen, aber ich fürchte sie hat momentan ein kleines Problem."

"Ah!" Story sackte auf die Knie und versuchte die Gefühlskälte in ihrem Kopf unter Kontrolle zu bringen. All ihr Glück und ihre guten Gefühle wanderten zu dem Mädchen und sie wurde immer schwächer...
Ernst versuchte sie sich zu fassen, aber es gelang ihr nicht. Wenn sie nicht aufhörte.. dann... Story wusste nicht was mit ihr passieren würde, nur, dass es nicht angenehm sein würde... Hilft mir denn niemand?

Vivalie fühlte sich plötzlich besser, all die Trauer, die sie unter einer dicken Eisschicht versteckte begann zu schwinden. Dafür sah das Mädchen vor ihr wirklich nicht gut aus.
Sie zählte eins und eins zusammen:
Es war ihre Anwesenheit, die dem Mädchen so zuschaffen machte.
Normalerweise machte es nichts aus, wenn jemand wegen ihr leidete. Aber dieses Mädchen, von der sie nicht einmal den Namen wusste, fühlte nun das selbe wie sie.
Viv wollte nicht, das sie genauso litt.
Sie sprang auf und rannte in den Wald.

Story sah dem Mädchen einen Moment lang nach. Langsam ging es ihr besser. Sie verdrängte die kälte und taumelte unbeholfen in einen anderen Wohnblock. Ich brauche jemanden, der mir hilft...
(Wohlblock 6)

Viv kam wieder herein, und knallte die Tür hinter sich zu. Als sie sah, das Story nicht mehr da war, wurde sie ruhiger.
Was ist eigentlich los... sonst regst du dich doch auch nicht so auf... Sie setzte sich wieder auf ihr Bett und schnappte sich ihr altes Tagebuch. Sie strich über den zerknitterten, ledrigen Umschlag. Die Seiten raschelten, als sie sie aufschlug. Sie holte Feder und Tinte aus ihrem Beutel und schrieb in einer fremden Sprache alles auf, was sie heute erlebt hatte, von ihrem Streit mit Anyanka bis zu dem Zusammentreffen mit Story.
Was wohl noch alles passieren wird?

Viv klappte das Buch mit einem Knall zu. Sie versteckte das Buch wieder in ihrem Beutel und beschloss sich ein wenig umzusehen. (Wiesen)

Viv kam herein und zog sich um. Die nassen Sachen ließ sie einfach zu boden fallen, während sie sich neue Klamotten aus dem Schrank zog. Nachdem sie sich angezogen hatte versuchte sie ihre Haare zu ordnen.
Dann beschloss sie mal nach Story zu sehen... zumindest wollte sie in erfahrung bringen, ob es ihre Schuld war...

Viv kam wieder herein und setzte sich auf ihr Bett. Sie fühlte sich etwas ratlos.
Wenn ich hier Schulleiter wäre, würde ich mich rausschmeißen... dachte sie finster. Aber dann wäre es nur noch gefährlicher...
Etwas ratlos ging sie vor die Wohnblöcke

Viv zerrte Lestat hinein und knallte die tür zu... was für ein gllück, das sie hier allein wohnte...
Die schmeißen mich raus...
Sie dachte nicht nach. Sie griff nach der Schaufel, die sie immer dabei hatte - aus eben diesem grund und schleppte Lestat zu den Wiesen.

Viv kam herein, dachte kurz nach, und ging wieder hinaus.
(See)

Viv kam herein und rollte sich auf ihrem Bett zusammen. Was sollte sie jetzt tun? Abwarten? Etwas anderes blieb ihr nunmal nicht übrig...

Verdammt, was sollte sie bloß tun? Sie stöhnte und vergrub das Gesicht in den Armen. Was, wenn Cylanta sie doch rauswarf? Sie hatte ihr zwar Versprochen es nicht zu tun, aber jetzt war ihre Gabe bitterer Ernst geworden. Sie könnte es Cyl nicht einmal verübeln. Wer wollte schon ein Monster in direktem Umfeld haben?
Vielleicht sollte sie gehen, bevor es womöglich die ganze Schule erfuhr? Wenn all die anderen herausfanden, was sie getan hatte? Wie seltsam... immer hatte sie so getan, als läge ihr an niemandem etwas, als wäre ihr ihre gesamte Umgebung egal, doch jetzt begriff sie, das dies nie so gewesen war. Ein Schutzwall, den sie nun selbst eingerissen hatte.. und von dem sie nicht einmal wusste, ob sie ihn überhaupt wieder aufbauen wollte.
Viv schniefte und griff nach ihrem ledernen Beutel, gefüllt mit den einzigen Dingen, die sie aus ihrem Dorf mitgenommen hatte. Ihr Tagebuch - in das sie nie wirklich geschrieben hatte - frische Kleidung zum Wechseln und eine kleine zierliche Kette. Nie, nie seit damals hatte sie sie getragen, aus Angst vor den Erinnerungen, die unvermeidbar mit dem Schmuckstück verbunden waren. Vivalie konnte nicht anders, als den Anhänger als Ursprung allen Übels anzusehen. Wäre diese Kette nicht gewesen...
Doch von ihrem Herzen war sowieso nicht mehr viel übrig, die Trümmer konnte sowieso niemand mehr zusammensetzten, wie also könnte ihr dieser Anblick noch mehr wehtun?
Sie stand auf und griff mit zitternden Fingern in den Beutel und zog das Schmuckstück an den silbernen Gliedern heraus. Sie biss sich auf die Lippe um nicht zu weinen und hängte sich die Kette um den Hals. Sie stellte sich vor den Spiegel.
Auch wenn es kaum mehr möglich war, der Anblick tat weh.

Viv verließ den Wohnblock um zur KLippe zugehen. Vielleicht fand sie dort ein wenig Frieden.